Workfolders über HTTP

Microsoft erklärt uns bei der Einrichtung von Workfolders (deutsch: Arbeitsordner), dass diese nur mit HTTPS funktionieren. Das hat inzwischen auch so manche KI gelernt und versteift sich jetzt darauf.

Das stimmt aber nicht.


Meine Beziehung zum Workfolders-Feature unter Windows ist schwankend. Ich finde es super, dass man seinen eigenen “One-Drive-Service” auf einem Server einrichten und dann Daten von mehreren Clients hin- und her- synchronisieren kann.

Wenn es aber um die SSL-Einrichtung/Aktualisierung geht, hasse ich das Teil!

Ein fehlendes UI und fehlende “gute” Dokumentation sind der Grund dafür, dass man dann stundenlang Konfigurationsdateien editieren und Zertifikate erzeugen, exportieren und importieren muss.

Es geht aber auch einfacher: Man schaltet das HTTPS-Requirement einfach aus und nutzt das ganze unverschlüsselt.
Das sollte man im Unternehmensbereich nicht machen … aber auf meinem internen Netzwerk, das vom Internet durch zwei Router getrennt ist, wollen wir mal nicht so pingelig sein.

Windows Workfolders mit HTTP statt HTTPS betreiben

Man legt einfach auf der Client-Maschine im Registry Key:
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\WorkFolders
einen DWORD Eintrag namens AllowUnsecureConnection an und setzt den Wert auf 1.

Dann beendet man am Besten den Workfolders Dienst (interner Name workfolderssvc) und öffnet dann im Control-Panel das Workfolders Plugin und beginnt mit der Einrichtung.
Dort wählt man aus, dass man eine URL eingeben möchte und setzt nun:
http://myserver.tld.

Ohne AllowUnsecureConnection kommt die Fehlermeldung, dass die URL mit https:// beginnen muss, doch mit der Einstellung startet die Synchronisierung problemlos.

Fazit

Genau für solche “Spielereien” erwartete ich von einem ordentlichen Produkt, dass man in einem Zusatzdialog namens “Erweiterte Konfiguration” einfach einen Haken setzen kann, um den HTTPS Zwang deaktivieren zu können.

Doch leider bleibt die Registry … seit mittlerweile 30 Jahren … immer noch das einzige Tool, mit dem man Windows wirklich konfigurieren kann.