NT4 unter Hyper-V 2012

VM starten, man sieht noch kurz den blauen Start-Bildschirm, plötzlich erkennt man noch schemenhaft die Auflistung von Speicheradressen und schon ist die VM wieder offline.

Das passiert, wenn man auf Hyper-V 2012 das Setup von Windows NT 4 von der CD starten lassen möchte.

Es kann doch nicht sein, dass NT4 unter Server 2008 noch lief und auf späteren “besseren” Hyper-V Systemen einfach crash-t.


Nachdem ich gestern ein virtualisiertes Server 2003 System hochziehen musste um darin per Virtual-PC eine NT-4 Instanz starten zu können, war ich am Ende doch etwas frustriert, dass mein Hyper-V 2012 das NT-4 Setup einfach abstürzen lässt.

Ich verstehe, dass der offizielle Support beendet wurde und dass z.B. die Integrationstools NT4 nicht mehr unterstützen … aber trotzdem müsste doch eine generische Installation ohne Features möglich sein!

Und nach einer eigentlich kurzen Recherche im Netz fand ich eine verblüffend einfache Lösung:

Man muss nur die Einstellung CompatibilityForOlderOperatingSystemsEnabled aktivieren, die Microsoft per UI leider nicht mehr zugänglich macht.

Alter Schwede! So etwas ärgert mich jetzt aber richtig!

Die Software unterstützt also wesentlich mehr, und man limitiert Features per UI nach unten … einfach nur blöd aus meiner Sicht.

Lösung: Einstellung per Powershell aktivieren

Folgende Schritte musste ich durchführen um NT4 in Hyper-V zum Laufen zu bekommen:

  1. Die Powershell-Erweiterung für Hyper-V muss installiert werden.
    Hierfür startet man das Hinzufügen von neuen Rollen und Features und wählt unter Features den Eintrag: Remote-Administration-Tools
    Hyper-V Management Tools
    Hyper-V Module for Windows Powershell
  2. Die Powershell MUSS als Administrator ausgeführt werden.
  3. Nun nutzt man das Kommando:
    Set-VMProcessor "Name-of-VM" -CompatibilityForOlderOperatingSystemsEnabled $true
    (wo man selbstverständlich “Name-of-VM” durch den richtigen Namen der VM ersetzt!)

Und kaum startet man die VM (per UI oder per PS Start-VM -Name "Name-of-VM"), bootet die zuvor eingelegte NT4 CD und die Installation läuft regulär durch.

NT4 in Hyper-V

Fazit

Also … ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum man die Checkbox bei den CPU-Optionen, die es früher mal gab, entfernt hat, über die man den NT-4 Support aktivieren kann.

Das Problem mit Powershell Scripts und deren Features ist, dass sie so umfangreich sind, dass man sie nicht alle im Kopf behalten kann. Eben genau dafür bedarf es einer übersichtlichen UI, um an alle Einstellungen zu kommen.

Der Satz “Früher war alles besser” lässt sich schwer widerlegen, wenn Software nachweislich “schlechter” gemacht wird, ohne dass es einen Nicht-Marketing Grund dafür gibt.

Also Daumen runter für die Hyper-V UI, aber Daumen hoch für die Entwickler der Hyper-V Kernfeatures, die den historischen CPU-Support integriert und weiter gepflegt haben.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!