Weiter kein Versand mit Aliexpress

Aliexpress wurde für mich “attraktiv”, als es von Kreditkartenzahlungen zu PayPal wechselte. (Das muss Ende 2019 passiert sein.)

Doch seit dem 1. Januar 2023 ist Österreich von der größten Handelsplattform für Bauteile für Baster ausgeschlossen … und es wird einfach nicht besser.


Das Thema Verpackung und Umweltschutz ist wichtig, und deshalb wurde ein Gesetzt beschlossen, dass alle Händler im Ausland, die ihre Ware nach Österreich versenden, einige weitere Auflagen erfüllen müssen.

AliExpress hat daher seine Onlineplattform angepasst und lässt Suchanfragen mit Lieferort Österreich nur noch mit jenen Händlern zu, die die neuen Bedingungen erfüllen.
Das heißt also:

Man kann de facto nichts mehr bestellen.

Bei Suchanfragen nach “Arduino” oder “Raspberry PI” erhielt ich vor einigen Monaten noch 10000e Angebote.
Nun sind es wenige dutzend, doch selbst diese melden beim Öffnen des Links sofort:

Dieses Produkt kann nicht an Ihre Adresse versendet werden. Wählen Sie ein anderes Produkt oder eine andere Adresse aus.

Betroffen ist jede Art von Bauteilen oder Werkzeuge, also genau das alles, wofür ich mich interessiere.

Interessanterweise haben z.B. Textil-Anbieter bereits eine Lieferform ausgehandelt und versenden fleißig ihre Artikel.
Produkte wie Unterhosen, Militärjacken oder Sexspielzeug werden also problemlos nach Östereich geliefert … doch beim Atmega328 ist die Lieferkette unterbrochen.

Ich weiß jetzt offen gesagt nicht, was meine Landsleute sonst noch für Sachen in China bestellen, doch die Aufträge der Maker-Szene dürften aktuell alle wegbrechen … und ich glaube nicht, dass das durch Unterhosenkäufe ausgeglichen wird.

In den Statements, die bisher im Netz diskutiert wurden, heißt es, dass AliExpress hier nur als Plattform auftritt und jeder einzelne Shop die Verpackungsbestimmungen selbst umsetzen muss.
Aber das verstehe ich nicht so ganz, denn schließlich bietet AliExpress seine eigenen Versandtarife an und da wäre es doch möglich, dass AliExpress als Dachverband auftritt und für Österreich ein Schema für alle Shops aushandelt.

Fazit

Aktuell habe ich keinen zwingenden Bedarf an neuer Hardware aus China, mir fehlt nur der Zugang zu weiteren RISC-V Dev-Boards. Doch in den vergangenen Jahren habe ich häufig “Spielzeug” mitgekauft, und damit ist nun leider Schluss.

Ich frage mich, ob sich AliExpress doch noch dazu durchringt, uns den Versand wieder zu eröffnen, oder ob sich eine Alternative am Markt breit machen wird.

Banggood bietet zwar mit einem wesentlich geringerem Angebot auch viele Elektronik-Produkte an, doch die Preise und die Auswahl sind mit AliExpress nicht vergleichbar. Hier starten die Preise für RISC-V Boards bei 200 €, welche ich früher schon um 100 € entdeckt hatte … und nun ärgere ich mich, damals nicht sofort zugegriffen zu haben.

In Sachen Verpackung muss man allerdings eines festhalten:
Wer in China Sachen kauft bekommt alles in einem einfach Plastiksäckchen zugestellt, das meistens problemlos in den Briefkasten passt.

Bestelle ich die gleiche Hardware innerhalb der EU (wenn überhaupt möglich), bezahle ich etwa den 5-fachen Preis und bekomme dafür eine Schachtel mit Füllmaterial, eine mit Plastik umspannte Produktbox, in der das Produkt dann nochmals in Plastik versiegelt ist.
… anders gesagt: Der Verpackungsmüll ist nachweislich wesentlich größer.

Ich bin mir also nicht sicher, ob die neue Verordnung das Müllproblem besser behandelt …

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!