Kreta

Zuletzt hatte ich mich vor 10 Jahren in ein Flugzeug gesetzt. Nun war es wieder so weit um eine Woche auf der südlichen griechischen Insel Kreta zu verbringen.


Es war nicht nur ein Geburtstagsgeschenk an meine Mutter, sondern auch eine Erinnerung an die 90er. Damals flogen Großmutter, Mutter und ich fast jedes Jahr in den Ferien an irgend einen Strand um dort auszuspannen.

Nach vielen Jahren beschlossen somit meine Mutter und ich, dieser Tradition gedenkend, ebenso nochmal eine Reise gemeinsam anzutreten.

Von der Buchung zum Flug

Nachdem uns täglich Werbeangebote der BILLA Supermarktkette ins Haus fliegen und diese ebenso Urlaubsreisen anbieten, war unser Anbieter schnell gefunden. Schließlich wollten wir keine Action-reiches Programm, sondern einfach nur eine Woche “chillen”, wie man heute sagt.

Vor dem Jahr 2000 fuhren wir entweder 30 km in eine andere Stadt um ein Reisebüro zu finden, oder wir konnten im “Reiseangebot”, des hiesigen Bankschalters etwas finden.

Heute erledigt das der Webshop ganz genau so wie er das für alle anderen Alltagsprodukte abdeckt. Das Reisepaket wird für X Personen gewählt und die Kontaktdaten werden übergeben. 10 Minuten später erhält man die Zahlingsinformationen für die Online-Überweisung.

Ein bisschen Zeit vergeht zwischen der Zahlung und der Bestätigung. Heute erwartet man die Fertigstellung binnen Minuten automatisch, doch bei einer Reise, sitzt noch ein Mensch am anderen Ende und gibt die Bestellung erst 2-3 Tage später frei, wenn die Zahlung eingegangen ist.

Nicht inkludiert war unser Transport zum Flughafen Wien-Schwechat. Eine günstige Option ist entweder mit der Bahn hinzufahren oder das Auto zu nehmen und dort eine Woche am Parkplatz abzustellen.
Interessant waren die Kosten, die beim Flughafenparkplatz selbst bei 120 Euro für eine Woche starteten. Der neben dem Flughafen liegende Mazur Parkplatz kostet nur 75 Euro pro Woche und bietet einen Shuttledienst alle 20 Minuten zum Flughafeneingang. Für dieses günstige Angebot entschieden wir uns dann.

Der Online-Checkin des Fluges war erst genau 24 Stunden vor Abreise durchführbar. Letztendlich tippt man dort nur Namen, Mailadresse und Alter ein und kann dann “Zusatzdienste” wie “mehr Gepäck”, Sitzplatzwahl oder Snacks während des Flugs wählen.
Diese Dienste lassen sich bei der Bestellung nur per Kreditkarte abwickeln, und nachdem ich meine zurückgegeben hatte, konnte ich keine dieser Optionen nutzen.

Meine Befürchtung, wir würden jetzt irgendwo im Flugzeug verteilt sitzen, trat aber nicht ein, und wir bekamen zwei Plätze nebeneinander automatisch zugewiesen.

Da bei den Online-Boardtickets extra dabei stand, man solle sie ausdrucken, tat ich das auch und kam “klassisch” mit Klemmbrett zum Flughafen.
Aber wie erwartet wäre das nicht notwendig gewesen, denn das Scannen des Bar-Codes der digitalen Karte funktionierte auch einfach per Smartphone und so kann man auch papierlos abreisen.
Per Mail geschickt bekommen hatten wir auch PDFs mit Transfer- und Hotel “Voucher”, die ich zur Sicherheit ebenfalls im Handgepäck hatte.

Reif für die Insel

Auch am Zielflughafen in Heraklion klappte alles problemlos. Wir trotteten vom Flugzeug zu den Gepäcksbändern und danach aus dem Flughafengebäude, wo direkt gegenüber kleine Kabinen mit allen möglichen Touristik-Unternehmen aufgestellt waren. Die für uns zuständige Reisehelferin, fand unsere Namen auf ihrer Liste und verwies uns zum nächsten Bus mit Nummer X, der das Gepäck verlud und uns zum Zielhotel brachte.

Auch dort füllten wir nur noch unsere Daten im Hotelformular aus und schon ging es ab auf die Zimmer.

Also kurz gesagt: Alles war unkompliziert und einfach.

In den folgenden Tagen genossen wir schönes Wetter, lange Spaziergänge und vor allem das üppige köstliche Essen.
Nur das Meer war uns schon zu reißerisch. Kretas Küste ist sehr felsenreich und in unserer Gegend in Chersonissos Stadt waren Standstrände eher klein gehalten und immer wieder von scharfen Felsen und Gestein unterbrochen.

Der Wellengang war Ende September/Anfang Oktober zwar noch nicht extrem, doch die mutigen Gäste, die sich ins Wasser wagten, wurden schon ganz schön gefordert. Und als wir dann noch eine ältere Dame sahen, die im Wasser unglücklich gestürzt war, sich eine Krampfader aufgeschlagen hatte und das Blut nur so sprizte, meinten wir:

Hey, wir müssen eigentlich gar nicht zwingend ins Wasser!

Die griechische Touristenkultur ist nett und aufgeschlossen … manchmal vielleicht auch ein bisschen zu sehr aufgeschlossen, wenn einem ein Kleidungsstück 5 mal versucht wird zum Kauf anzutragen, aber in Summe war an jeder Ecke was zu entdecken und sowohl das äußere wie auch das persönliche Klima perfekt.

Dass im August hier bis zu 50 Grad geherrscht haben sollen, will ich mir nicht vorstellen, denn das wäre die Hölle gewesen. Doch Ende September mit 23 bis 28 hat es für uns genau gepasst.

Lediglich die Nächte waren für uns ungewohnt warm, was aber mit der Klimaanlage ausgeglichen werden konnte. Und auch die Verbindung zur Heimat riss nie ab, denn Internet gab es - zu meiner Freude - mit voller Bandbreite kostenlos.
(Das war vor 10 Jahren noch kein Standard in Hotels).

Rückreise

Genau wie vor dem Hinflug war auch der Online-Checkin für die Rückreise 24 Stunden vor dem Flug möglich und wieder genau so unkompliziert. Die Rezeption half beim Ausdrucken von Formularen und bei der Planung von Frühstück und der Busabholung.

Letztlich kamen wir wieder am Flughafen an, mussten nur die Nummer unseres Gepäck-Checkins an einem der Monitore ablesen, das Gepäck aufgeben und hatten noch etwas Zeit bis der Flug nach Wien zum Boarding fertig war.

Und während unsere Reise wirklich perfekt einfach war, taten mir zahlreiche andere Fluggäste leid, die dort seit Stunden auf ihren Flug warteten und einfach nicht wegkamen. Eine andere Perversion war dann, die Ausrufung eines Fluggastes über 90 Minuten hinweg, der immer mit den Worten “Last call for …” eingeleitet wurde.
Ich meine, da sitzen 100e Leute in einem Flieger, warten dass er startet und dann tut sich nichts, weil ein Typ fehlt.

Naja … hier kann ich nur sagen: Was für ein Glück, dass bei uns alles so reibungslos verlief.

In Wien angekommen fiel uns nur eines deutlich auf: der Flughafen muss 10 mal größer sein, als der auf Kreta. Alleine die Gehwege waren der Wahnsinn und offen gesagt für ältere Personen durchaus herausfordernd.

Dennoch bekamen wir unser Gepäck, fanden zur Shuttledienst-Haltestelle, wo uns der Bus zum Auto brachte … und dann … tja dann war die schöne Woche auch leider schon wieder vorbei.

Fazit

Ich bin ja eigentlich ein Flugmuffel und stets besorgt, was da alles schief gehen kann. Doch hier muss ich ganz klar sagen:

Gerne wieder!

Das einzige, was nicht funktioniert hat, war die Zubuchung per Kreditkarte, da ich ja keine hatte. Hier frage ich mich schon, warum alle Shops, und die Reise selbst mehrere Zahlungsoptionen inklusive PayPal bieten, und nur die Fluglinie selbst für die Sitzplatzwahl auf Kreditkarte besteht. Aber naja … notwendig war’s ja nicht, ist also auch egal.

In diesem Sinne geht man Dank an Kreta und die schöne Woche, die wir dort verbringen durften. Und wenn es möglich wäre, dann hätte ich gerne einen Souvlaki Koch hier bei mir. Verdammt, ich vermisse es am Abend im Buffet alles durchprobieren zu können, und am Ende dann noch so einen leckeren Spieß zu verzehren.

Das Essen war echt großartig (wie mein Bauch auch immer noch anzeigt).

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!