Erinnerungen an Narnia

Als in den 90ern die deutsch synchronisierte BBC Serie von Die Chroniken von Narnia auch bei uns im Fernsehen ausgestrahlt wurde, begründete sie vermutlich den Anfang meines Interesses am Fantasy Genre im Allgemeinen.

Heute - in der Spätjugend - erkennt man darin die Nacherzählung von christlichen Werten gepaart mit europäischen Imperialismus.


Zu Weihnachten entsteht förmlich der Druck die Welt wieder mit den Augen vergangener Jahrhunderte zu sehen. Schulklassen studieren Krippenspiele ein, um sie theatralisch vortragen zu können und dann wird wieder die Geschichte des “Christ-Kinds” erzählt, welches die Geschenke brachte, bevor Coca Cola mit Santa Claus quasi das “Apple-Konkurrenzprodukt” besser am Markt durchsetzen konnte.

Über Jahrhunderte haben diese Geschichten besonders die jüngsten unter uns mit Wertgleichnissen versorgt, um aus Ihnen bessere Menschen zu machen. Doch auch Eltern hatten so allen Grund für ihren Nachwuchs einmal im Jahr zwingend eine Zeremonie des Guten abzuhalten.

Doch mit dem Einsetzen der modernen Medien hat sich diese Tradition zumindest in unseren Breiten gewandelt.
Kinder lernen heute mehr von Harry Potter über den Kampf von Gut gegen Böse, als von Jesus Christus und dessen “Abenteuern im Morgenland”.

Die Geschichte von Narnia

C.S. Lewis brachte mit den Büchern rund um das “Zauberland” Narnia eine fiktive Welt hervor, die ich damals immer wieder und wieder auf VHS-Kasette aufgezeichnet ansah.
Ich liebte es, wie vier Kinder durch “ihre reinen Herzen” zu den besseren Königinnen und Königen eines Landes wurden, in dem Tiere sprechen konnten und Magie jede Handlung durchzog.

Es stand für mich im krassen Gegensatz zu den trüben Erzählungen aus dem Religionsunterricht, wo von einem Prädiger die Rede war, der umherzog und Menschen bekehrte.

Dann las ich über C.S. Lewis christliche Überzeugung und dass er diese in seine Werke hatte einfließen lassen.

Und wenn ich heute die alte Serie nochmals ansehe, erkenne ich eine Bibelszene nach der anderen. Am Ende entpuppt sich auch der Löwe Aslan, der König der Tiere, als Jesus in anderer Form, der geheimnisvoll meint:

In eurer Welt habe ich einen anderen Namen.

Und somit erhält jedes Opfer, das in den Handlungen rund um Narnia erbracht wurde, eine Äquivalent aus dem neuen Testament.

Ohne es zu Wissen hatte ich einen Teil Bibel gelesen … nur eben “ein bisschen anders erzählt”.

Das Bedürfnis nach Frieden und Führung

Und heute würde ich mir diese kindliche Sichweise gerne wieder herbeiwünschen. 4 Kinder, die durch ihren guten Willen die Welt retten. Sie entmachten die Übeltäter, die allesamt gierige alte Menschen sind und nur an ihrer Macht interessiert sind.

Es ist beeindruckend, wie schnell in der Welt von Narnia alle von den Kinderkönigen überzeugt sind und sofort für eben diese in die Schlacht ziehen … natürlich nur um Gutes durchzusetzen.

Ja, plötzlich ist man sich sicher: Für das Gute darf, nein, muss man zu den Waffen greifen, denn eine solche Schlacht ist schließlich von Gott gewollt.

An der Stelle bleibt einem dann doch noch der Bissen im Halse stecken, wenn man bisher glaubte eine biblische Geschichte vor sich zu haben. Denn es ist gefährlich Politik mit Religion in dieser Weise zu vermischen. Und es ist falsch die Begehren von Menschen mit Begriffen wie Gut und Böse absolut gleichzusetzen.

Gerne hätte ich gesagt:

Narnia, Harry Potter und vielleicht noch Herr der Ringe sind Bibelgeschichten neu erzählt.

Doch das stimmt nicht. Eher könnte man sagen:

Es sind Bibelgeschichten neu verdreht.

Fazit

Ich glaube, dass WIR beides brauchen:

  • Modernere Heldengeschichten
  • Und Klassische Religionsgleichnisse.

Des Rätsels Lösung liegt in der Befassung mit beiden. Man sollte die ersten Bilder dieser Geschichten reißerisch auf sich wirken lassen, und danach darüber nachdenken, was der/die Author/en ausdrücken wollten, welche Werte sie uns vermitteln wollten.

Hat heute vor 2000 Jahren wirklich eine “Jungfrau” den Heiland in einem Stall in Betlehem geboren, der durch Handauflegung Kranke heilen konnte und für alle Sünde am Kreuz gestorben ist? Oder sollen wir uns vielleicht nur daran erinnen, dass anderen zu helfen der höchste Wert im Leben sein sollte?

Wie auch immer … es ist jedenfalls eine schön erzählbare Geschichte.

Frohe Weihnachten an alle!

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!