
AD Server Transfer auf N100
« | 14 Oct 2023 | »Mit meinem neuen N100 basiertem Board, das als neuer Domain-Controller arbeiten darf, endet die 5-Jahres-Mission meines E3940 Systems.
Ein kritischer Punkt ist immer die korrekte Übertragung der Active Directory Rolle, und diesmal geschah das “geordnet” und nicht einfach durch hartes Umschalten.
Ein neuer N100 4-Kern max-3.4 GHz Prozessor löst nun den max-1.8 GHz
Intel Atom x5 in meinem Wohn/arbeitszimmer ab. Ich erwarte mir vom Sprung von
14 auf 7nm und von dder Verdoppelung der Maximalleistung schon einiges an
Geschwindigkeitzugewinn.
Auch darf der neue Knecht mit 16 GB RAM werken, während sein Vorgänger nur 8 GB
vertrug.
Active Directory Server umbenennen
Unter dem Namen SVR01
spreche ich schon lange mein “Primärsystem” an, das
rund um die Uhr läuft. Blöd ist nur, wenn man einem neuen System diesen Namen
geben will und daher war mein Idee, das alte Gerät im AD Verband umzubenennen,
und das neue System mit dem somit wieder freiem Namen frisch als Server aufzunehmen.
Der alte Server SVR01
sollte auf SVR99
umgenannt werden, während mein
zweiter Domaincontroller SVR02
“zur Sicherheit” mitlief.
Die vorgeschlagene Prozedur war einen “zusätzlichen” Namen dem Server hinzuzufügen mit:
1netdom computername oldname.domain.tld /add:newname.domain.tld
Dann einen Reboot durchführen und den neuen Namen als Primärnamen zu deklarieren mit:
1netdom computername oldname.domain.tld /makeprimary:newname.domain.tld
Und nach einem weiteren Reboot kann man den alten Namen per:
1netdom computername newname.domain.tld /remove:oldname.domain.tld
entfernen.
Tatsächlich funktionierte das auch so. Allerdings traten gleich nach der
netdom
Ausführung mehrere Fehler in diversen MMC Modulen auf, die dann ihren
Server nicht mehr finden konnten.
Doch aus diese Probleme lassen sich per Reboot “gesundstreicheln”.
FSMO Rollentransfer
Die 5 FSMO-Rollen (Flexible Single Master Operation) können jeweils nur von
einem Server ausgeübt werden, alle anderen leiten die Anfragen an den “Master”
weiter.
In meinem Fall liegen alle gemeinsam auf einem Server, da alle andere Maschinen
nur bei Bedarf eingeschaltet werden.
Ich fand es schon vor 20 Jahren seltsam, dass Microsoft die UIs zur Übertragung einer Rolle an so unterschiedlichen Orten versteckt hat:
-
Die Rollen für den “RID”, “PDC” und “Infrastructure” Master findet man unter “Users and Computers”
-
Die “Domain Naming” Rolle ist unter “Domains and Trusts” versteckt.
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Und der “Schema” Master Dialog befindet sich im MMC Snap-in “Active Directory Schema”
Doch dieses Schema-Snap-In ist auf Standard-Installationen gar nicht zugänglich.
Man muss erst regsvr32 schmmgmt.dll
zur Registrierung aufrufen und kann dann
in einer leeren mmc.exe
Sitzung unter “Add/Remove Snap-in” das Schema-Snap-in
einfügen.
Man hätte das auch per ADSI-Edit manuell setzten können, doch wenn möglich, sollte man immer den “offiziellen” Weg gehen. Wer weiß schon, was Microsoft im Hintergrund mit jeder neuen Version verändert.
Workfolder neu einrichten
Mit dem neuen Server waren natürlich auch meine Workfolder weg. Sie waren natürlich noch da, und zwar am alten Server, und als Kopie auf meiner lokalen Maschine, doch eben nicht mehr “synchronisiert”.
Beim Aufsetzen der Workfolder fing wieder das elende Spiel mit den Zertifikaten an. Man musste eines mit dem richtigen Namen erstellen, dann für das HTTPS Protokoll für die Workfolders freigeben und sicherstellen, dass ihm auch am Client vertraut wird.
Meine Umstellung fiel zufällig genau auf die Woche, wo mein altes Zertifikat ausgelaufen war und ich mich wirklich lange wunderte, warum alle Verbindungen abgebrochen wurden.
Wie toll wäre es hierfür ein Testprogramm zu haben, dass einem genau sagt, warum die Synchronisation nicht funktioniert. So musste ich zwei Stunden herumraten, doch am Ende klappte auch das wieder.
Server Backup
Der letzte Schritt war die Neueinrichtung des Server Backups. Das war auf der bestehenden Platte nur möglich, wenn die alten Backups gelöscht wurden, doch da ich ohnehin alles doppelt gesichert hatte, war das auch noch zu verkraften.
Fazit
Mein neuer kleiner ITX Server ist erstmals kein originaler Intel Atom mehr, denn von denen gibt es keinen leistbaren in der neuen Fertigungstechnik. Dennoch überzeugt der N100 auf Anhieb und rechnet dann auch wirklich doppelt so schnell die Windows-Update Hashes durch.
Größter Pluspunkt ist, dass ich jetzt endlich einen funktionierenden
Grafikkartentreiber am Server habe.
Ich brauche am Domaincontroller zwar keine UI-Power, aber die Fixierung
auf den Microsoft-Basic VGA-Treiber, weil ansonsten Blue-Screens flogen,
war schon ziemlich nervig.
Ich bin jedenfalls mit dem Update zufrieden und freue mich, dass der Active Directory Transfer diesmal so problemlos funktioniert hat.
Mal sehen, ob ich in 5 Jahren dann wieder einen solchen Hardwarewechsel durchführe, oder ob das dann schon ein Roboter für mich erledigt.