Defekte M2 SSD gerettet

Alarmstufe Rot am Server!

Der reagiert einfach nicht mehr … bzw. nur noch seltsam langsam per Ping, aber das UI hängt nur noch.

Und Schuld war die verbaute M2 SSD.


Mein seit 2019 durchgehend zu Hause laufender Intel-Atom Server, hat mir bisher nie wirklich Probleme bereitet (OK, der Grafiktreiber schon …).
Gut, er war nicht schnell, aber was erwartet man von einem mit 13 Watt betriebenem System.

Ich hatte damals auch einige Billig-SSDs aus China bestellt und als Bootplatten verbaut. Bei den Daten setzte ich meist auf die teureren Markenprodukte aus dem lokalen Handel.

Zwar müssen meine Server nicht wirklich viele Daten herumschieben, aber im Laufe der Zeit sammelt sich vieles an und vor allem duplizieren sich oft Videos und Audiodateien in mehreren Verzeichnissen versehentlich, wenn ich mal nicht aufpasse.

Dennoch waren stets mindestens 50% der Laufwerke frei, manchmal auch mehr. Und dann passierte es …

Disketten waren schneller als volle SSD

Es war nicht das erste mal, dass sich eine “günstige” SSD seltsam langsam verhielt. In manchen Testsystemen konnte ich das schonmal beobachten, doch diese werden wieder geplättet und bei der Neuinstallation war wieder alles gut.

Nun hatte es meinen Active Directory Domain Controller getroffen und den wollte ich nicht grundlos wegwerfen.

Offenbar schaltete die SSD in einen extrem langsamen Zugriffsmodus und lieferte nur wenige Kilobytes pro Sekunde aus. Das war früher mal verkraftbar, ist aber auf einem heutigen Windows untragbar, weil da permanent etwas gelesen oder geschrieben wird und sich das System so selbst blockiert.

Ich kaufte sofort ein Ersatzsystem und eine Ersatzplatte, wollte aber das Original Byte für Byte kopieren, damit das neue System mit dem bestehenden AD-Stand hochfahren konnte.

W-T-F! Mehr als 24 Stunden!

Ich konnte die beiden SSDs (512 GB) zwar problemlos in meinem Rechner starten und die Sektor-Direktkopie starten, aber die Lesegeschwindigkeit fiel immer wieder dramatisch ab und so dauerte die Aktion über das Wochenende.
Die Hoffnung, ich könnte schnell Auslesen, nur das Schreiben wäre langsam gewesen, erfüllte sich nicht.

Am Ende ging aber dennoch alles gut und ich hatte keine Daten verloren, doch so wirklich sicher war ich mir da anfangs nicht.
Zwar waren auch meine Backups mitgelaufen, doch auch hier fand ich heraus, dass Backupversuche einige Tage vorher immer wieder fehlgeschlagen waren. Mit einem Restore wäre zwar auch nicht viel verloren gewesen … aber man weiß ja nie, ob das Backup dann korrekt war.

Fazit

Billige SSDs speichern 2, 3 oder mehrere Bits in einer Zelle. Damit ist alles superschnell, wenn nur kleine Teile des Mediums ausgefüllt sind.
Irgendwann findet dann aber das große Umspeichern statt und ich glaube, dass ich in so eine Aktion hineingeraten bin, die alles schlimmer gemacht hat.

Zwar gingen keine Daten verloren, so weit ich weiß … doch womöglich stand ich kurz davor.

Das erinnert mich dann wieder an das Big-Box-Mart Video, in dem es am Ende heißt:

Your every-day low prices have a price, they are not free.

Und das gilt bei SSDs eben auch. Denn meine Markenprodukte haben so ein Verhalten noch nicht gezeigt, obwohl sie viel stärker beschrieben werden. (Und hoffentlich tun sie das auch nicht.)

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!