RS232 nach TTL mit dem MAX3232

Wer seinen Arduino UNO oder anderen Lieblings-Mikrocontroller direkt an die seriellen PINs des PCs ansteckt, grillt diesen gut durch.

Denn die -12 V bis +12 V Signale von RS232 sind für 0 - 3.3 Volt oder 0 - 5 Volt der Chips VIEL zu VIEL.

Also schiebt man einen Logikwandler dazwischen, der die Signale entweder hoch- oder heruntertransformiert.

Und der MAX3232 ist ein solches Teil … also auf zum Lötkolben.


Für Arduino-zu-PC-Verbindungen nutze ich gerne Chips wie den CP2102, der über USB eine virtuelle COM-Schnittstelle einrichtet, damit man Daten austauschen kann.

Allerdings haben ja auch heute noch viele PCs (und vor allem meine kleinen ITX Kisten) eine native serielle Schnittstelle verbaut.

Warum kann man denn diese nicht nutzen?

frage ich mich schon länger … und mit dem MAX3232 wird das nun auch möglich.

10 Stück des kleinen Chips, bekommt man in Fernost um unter 2 Euro (exklusive Versand). Das nenne ich ein Geschenk, und deshalb habe ich mir damit sofort eine Freude gemacht.

Die kleine Platine gestattet nur das Senden und Empfangen von Daten und verzichtet darauf, weitere RS232 Leitungen bereitzustellen, die der Chip sehr wohl übersetzen kann.

MAX3232

Aber für kleine Arduino Datenaustauschereien reichen TX und RX vollkommen aus und genau deshalb ist der kleine Chip eine gute (und vor allem preiswerte) Investition gewesen.

RS232 Gerät “on-board”

Tatsächlich haben viele Mainboards immer noch einen COM1 Port der aber gar nicht mehr als Buchse nach außen geleitet wird.
Man kann aber einen Flachbandstecker im Gehäuse nutzen um an die Pins zu kommen.

Hier lässt sich der kleine Chip problemlos “dazwischen klemmen” um einen Mikrocontroller anzusprechen.

Eine klassische Anwendung wäre die Steuerung eines Lüfters über die Umgebungstemperatur, die eine MCU übernimmt und parallel ihre Daten zum Mainboard sendet und Konfigurationen entgegennimmt.

MAX3232

Externer Adapter Marke Eigenbau

Nachdem der Lötkolben schon warm war, lag es mir nicht fern, auch noch einen DSUB 9 Stecker mit dem neuen Chip zu basteln.

MAX3232

So lassen sich auch meine älteren Boards ohne Verschwendung eines USB Ports direkt mit einem Mikrocontroller verbinden.
Einiger Nachteil: Die MCU muss den Chip mit Strom versorgen.

Allerdings unterlief mir bei der Herstellung ein fataler Fehler:
Ich verwechselte die PIN-Reihenfolge und verdrahtete anfangs alles spiegelverkehrt.

Zum Glück hat der Chip die Verpolung gut überstanden und ließ sich nach der Korrektur der Anschlussreihenfolge regulär betreiben.

Fazit

Wieder ein Teil bzw. eine Teileserie, die mir Freude bereit hat. So billig kann ich also USB Ports einsparen.
Nicht schlecht!

Kurz gesagt: Dieses Teil sollte in keiner IOT Bastlerwerkstatt fehlen!


Fun-Fact am Rande: Eigentlich ist der MAX3232 aktuell für mich “nicht notwendig”. Denn da ich wegen der Corona-Krise dachte, dass eine Bestellung abgebrochen wurde, habe ich eine Serien von CP2102 Modulen erneut bestellt.
Am Ende kamen beide Lieferungen an und somit habe ich aktuell gerade einen Überfluss an CP2102 Chips.
Trotzdem, die USB-freie Variante gefällt mir einfach.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!