DSL Internet auf dem Dorfe

Natürlich liebe ich meine alte Heimat mitten im Grünen und genieße dort das schöne Wetter und die Umgebung.

… aber das Internet liebe ich in der Stadt um einiges mehr.


Zwar gestalte ich nach Möglichkeit meine Programme so, dass sie mit wenig Platz auskommen und nur geringe Datenmengen übertragen müssen, doch andere Dienste sind ohne Breitbandanbindung gar nicht mehr denkbar.

Und so bin ich entsetzt sehen zu müssen, dass ich monatlich zwischen 30 und 100 GB Daten aus dem Netz ziehe. Der Großteil davon sind natürlich Streaming-Dienste wie Netflix, und die elenden Youtube-Videos.
Aber seit dem Ende von Fernsehen und Radio haben eben diese Dienste die Hintergrundbeschallung übernommen.

Dass Windows ISOs über 4 GB groß sind (die passten mal auf ein 650 MB CD) und auch Linux Images nicht mehr unter 1 GB komprimiert zu bekommen sind, fällt einem da fast nicht mehr auf.
… außer man hat schwache Download-Raten.

Nicht mehr als 7 MBit

Wenn einem die Telekom schon sagt, dass das DSL-Kabel in meiner Gegend einfach nicht mehr als 7 MBit hergibt, dann darf man sich nicht wundern, wenn Downloads nicht schneller als 700 KByte pro Sekunde schaffen.
Das bedeutet dann aber, dass so ein 4GB ISO Download mindestens 1,5 Stunden braucht.

Internet Speed Test 7Mbit

Genau das habe ich unterschätzt als ich am Zweitwohnsitz dachte:

Heute aktualisiere ich meine Systeme.

Wenn dann die restliche Belegschaft im Haus parallel Katzenvideos auf Facebook ansieht, wird die Wartezeit erstaunlicherweise nicht weniger.

Online meetings

Bei den 0,7 MBit/s Upload ist ein Video-Stream oder eine Bildschirmübertragung ebenso kontraproduktiv.
Ein einfaches Audio-Gespräch ist zwar machbar, doch falls parallel Aktivitäten stattfinden (angefangen beim ungewollten Windows-Updates), dürfen die anderen Meeting-Teilnehmer das Rätselraten starten, was das zerhackte Kauderwelsch hätte bedeuten sollen.

Unser Bedarf an Komfort hat die Bitraten hochgeschraubt. Früher wurden Audiocodecs nur auf Sprache ausgelegt und kamen mit 50 KBit/s noch zurecht.

Vorbereitung ist alles

Wenn ich nun einen Ausflug zum Zweitwohnsitz plane, nehme ich so viel wie Möglich am Laptop mit. Mit 100 MBit Download und 20 MBit Upload habe ich zwar kein Netz-Rennpferd in Wien, aber der oben erwähnte Downlaod ist bei mir in 5 bis maximal 10 Minuten fertig.

Alternativ bietet sich heute auch das Smartphone an, denn sowohl 4G und besonders 5G erlauben mir auch auf dem Land mit 30 MBit/s und mehr ins Netz zu gehen.
Da kann der alte DSL Anschluss einfach nicht mithalten.

Fazit

Wir brauchen besseres Internet!

Als Software-Entwickler würde ich gerne auch die Hersteller von Webseiten, Streamingdiensten und Messengern dazu zwingen wieder schlankeren Content und bessere Codecs mit besseren Einstellungen auf den Markt zu bringen.

Doch leider fehlt mir die nötige Macht und Gewalt, die Kollegen zu besserem Output zu bewegen.

Und so bleibt einem heute nur der Weg der guten Vorbereitung vor jeder Reise, dass man nur so wenig wie möglich auf Onlinedaten angewiesen ist.

Ich habe inzwischen sogar wieder angefangen, mir Dokumentationen von Sprachen, APIs und Technologien mir offline zu sichern, damit das tägliche Nachschlagen keinen Traffic mehr produziert.

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Wenn sich eine triviale Erkenntnis mit Dummheit in der Interpretation paart, dann gibt es in der Regel Kollateralschäden in der Anwendung.
frei zitiert nach A. Van der Bellen
... also dann paaren wir mal eine komplexe Erkenntnis mit Klugheit in der Interpretation!